80 Jahre Kaiser Fototechnik
02. Sep 2025
Traditionsunternehmen feiert bemerkenswertes Jubiläum

Es war das Jahr 1945, als Erich Kaiser begann, aus
Restmaterialien Gebrauchsgegenstände herzustellen. In der Zeit direkt nach dem
Krieg war Material knapp, aber der Bedarf an vielen Dingen hoch, auch an
Produkten für die Fotografie. Und so ergab es sich, dass im Jahre 1947 die
ersten Sonnenblenden für Fotoapparate an den Fotohandel geliefert wurden. Die
Produktion von Kamerazubehör erwies sich als erfolgversprechend, und so
fertigte Erich Kaiser bald auch Objektivdeckel, Reflektoren und andere
Hilfsmittel. Die ersten Jahre war das Unternehmen noch im oberhessischen
Lardenbach angesiedelt.
Doch die räumlichen Möglichkeiten waren dort bald
ausgeschöpft. Auf der Suche nach einem geeigneten Standort fiel die Wahl auf
Buchen im Odenwald – nicht nur wegen der aktiven Ansiedlungspolitik, sondern
auch wegen der guten Infrastruktur mit Krankenhaus und allen wichtigen
Schulformen.
1954 war es dann so weit: Kaiser bezog ein eigens errichtetes
Firmengebäude im Krötenteich 2.
Die Nachfrage nach den Produkten stieg stetig, ebenso die
Produktionsflächen und die Fertigungstiefe. Mit Abteilungen für Dreh- und
Stanztechnik, Lackierung, Siebdruck, einer Konstruktionsabteilung und eigenem
Werkzeugbau wurde „Made in Germany“ bei Kaiser bald mit einem hohen Maß an
Eigenfertigung verbunden. Der Produktkatalog umfasste schon bald über 250
Seiten mit mehr als 1.000 Artikeln – von allgemeinem Kamerazubehör über
Beleuchtungstechnik für Foto, Film und Video bis hin zu Vergrößerungsgeräten und
Fotolaborbedarf.
Zahlreiche Innovationen von Kaiser Fototechnik prägten die
Branche, darunter das erste elektronische Autofokus-Amateur-Vergrößerungsgerät.
Mehrfach ausgezeichnetes Design zeigte,
dass Kaiser nicht nur technologische, sondern auch
gestalterische Maßstäbe setzte. Bereits Mitte der 50er Jahre begann zudem der
Export innerhalb Europas, nach Nordamerika und Südafrika. Weltweite
Aufmerksamkeit erlangte das Unternehmen auch durch die jahrzehntelange
Teilnahme an der Weltmesse der Photographie „photokina“ in Köln.
1989 erfolgte der Generationenwechsel: Firmengründer Erich
Kaiser übergab die Leitung an seine Kinder Vera und Alfred Kaiser. In dieser
Zeit stellte der Umbruch von der analogen zur digitalen Fotografie die Branche
vor enorme Herausforderungen. Viele Wettbewerber verschwanden, Kaiser
Fototechnik jedoch gelang die erfolgreiche Transformation: Ein Großteil des
Sortiments war bereits damals technologieübergreifend nutzbar, ergänzende
Entwicklungen öffneten neue Märkte – etwa in Industrie, Behörden oder besonders
in Museen, wo verschiedene Geräte und Zubehör für die digitale Archivierung von
historischem Kulturgut, wie z. B. Dokumente, Bücher und Gemälde zur Anwendung kommen.
Heute gehören auch maßgeschneiderte Lösungen für professionelle Anwender wie motorische
und computergesteuerte Kamerahalterungen für eine effiziente Digitalisierung zum
Portfolio.
Parallel vollzog sich der Wandel in der Kommunikation: Mit
einer starken Online-Präsenz und Aktivitäten in den sozialen Medien ist Kaiser
Fototechnik auch in der digitalen Welt sichtbar.
Nach 77 Jahren im Besitz der Familie Kaiser übergab Vera
Kaiser schließlich die Geschäftsführung – und mit Jonas Vogt sowie der
benachbarten OKW-Gruppe fanden sich neue Eigentümer, die das Unternehmen in
eine weiterhin stabile Zukunft führen.
„Seit 80 Jahren steht Kaiser Fototechnik für Qualität
‚Made in Germany‘, verbunden mit Innovationsgeist und Nähe zu unseren Kunden“,
sagt Geschäftsführer Jonas Vogt. „Unser Ziel ist es, aus der Tradition heraus
immer wieder neue Lösungen für die heutigen und künftigen Anforderungen zu
entwickeln – für Foto- und Videografen, Industrie, Forschung und Lehre
gleichermaßen.“
Mit Zuversicht blickt Kaiser Fototechnik in die kommenden
Jahrzehnte – getragen von einem visionären Gründergeist, engagierten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dem Vertrauen seiner weltweiten Partner.

